Muss ich für Yoga flexibel sein?
Überlegst du gerade mit Yoga zu beginnen?
Was hält dich vom Yoga ausprobieren ab? Denkst du, du bist für Yoga nicht beweglich genug?
Dann möchte ich dir heute die Angst nehmen und den Glaubenssatz: „Yoga ist nur etwas für flexible Menschen“ lösen.
Oft höre ich den Satz. Yoga ist nichts für mich, ich bin total ungelenkig. Doch genau dann ist Yoga etwas für dich. Schließlich machen wir Yoga nicht, weil wir beweglich sind, sondern weil wir beweglicher werden möchten.
Ich denke, viele glauben, dass man für Yoga flexibel sein muss. Auch ich dachte am Anfang, dass Yoga nichts für mich ist, da ich wirklich nicht flexibel war und auch heute nicht die flexibelste bin.
An meine letzte richtige Dehneinheit vor meiner ersten Yogastunde kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Wahrscheinlich habe ich mich bis dahin das letzte Mal als Kind im Kinderturnen länger als 5 Minuten gedehnt.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Dieses Sprichwort kennen wir doch alle. Meiner Meinung nach ist da auch etwas dran. Schließlich gehen wir in die Schule/Uni nicht, weil wir schon alles wissen, sondern um uns weiterzubilden. Wenn wir eine neue Sportart ausprobieren, sind wir zu Beginn auch noch nicht die Besten und kennen alle Regeln. Beim Skifahren stehen wir am Anfang noch etwas wacklig auf den Skiern und mit der Zeit werden wir immer sicherer. Wir lernen eine neue Sprache, um uns im Ausland besser verständigen zu können und nicht weil wir die Sprache schon sprechen. Probieren neue Rezepte, um besser kochen zu können. Die Liste ist unendlich.
Und auch Yoga zählt dazu. Wir machen Yoga, um unter anderem flexibler zu werden und nicht, weil wir bereits flexibel sind.
Klar, möchte keiner von uns der „schlechteste“ sein. Doch im Yoga geht es nicht darum, besser zu sein als der andere. Tiefer in eine Dehnung zu kommen oder eine Pose länger halten zu können. Vom Handstand in das Rad zu kommen und wieder zurück. Es geht in erster Linie darum, dass du dich während der Praxis gut fühlst – und auch danach. Du wirst schnell merken, dass du mit jeder Einheit flexibler wirst und dich wohler fühlst.
Kein Konkurrenzkampf heißt nicht, dass du dich nicht verbessern darfst. Wenn es dir Spaß macht, neue Posen auszuprobieren oder es dein Ziel ist, einen Spagat zu können. Dann übe gerne fleißig und teste deine Grenzen. Wenn du einfach nur einen Ausgleich zum Alltag suchst, deine Kraft und Flexibilität verbessern möchtest, dann ist das auch richtig.
Ich möchte dir nicht vorschreiben, was du mit Yoga erreichen möchtest. Sondern dir lediglich den Glaubenssatz nehmen, dass du für Yoga flexibel sein musst. Und dich damit auch ermutigen, es einfach einmal auszuprobieren.
Entscheide für dich alleine, ob dir Yoga guttut oder du lieber etwas anderes machst. Lege deinen Fokus auf dich und dein Wohlbefinden.
Übrigens ist das Ziel von Yoga nicht der flexibelste Mensch auf Erden zu werden. Vielmehr geht es darum, den Körper nicht nur beweglicher zu machen, sondern auch zu kräftigen. Eine Balance aus Stabilität und Offenheit zu schaffen und durch die Verbindung mit dem Atem einen inneren Ausgleich zu schaffen.
Ich hoffe, der Beitrag hilft dir, dir die Ängste vom Yoga ausprobieren zu nehmen.
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